Das ist Kalifornien!
Der Strandabschnitt Kalifornien ist Teil des Ostseebades Schönberg. Der Ortsteil Kalifornien taucht in alten topografischen Karten zum ersten Mal 1903 auf. Bevor eine Bezeichnung Eingang in offizielle Urkunden findet, muss diese schon geraume Zeit vorher fester Bestandteil im Sprachgebrauch der Bevölkerung gewesen sein. Die Namensgebung resultiert der Überlieferung zufolge daraus, dass ein Fischer sein Haus am Strand aus den Materialien eines gestrandeten Schiffes gebaut hat. Dieses Schiff trug den Namen „Kalifornia“.
Georg Kullik, Kalifornien und Brasilien, April 2000, S. 6
Das macht Kalifornien besonders:
- Es kann hier still sein. Richtig still.
- Es kann hier nachts richtig dunkel sein, so dass man Sterne sehen kann. Viele Sterne.
- Es gibt eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft, die ungeheuer schön ist und die man unmittelbar erleben kann.
- Die Ostseeküste ist unverstellt und ursprünglich. Ostsee pur eben.
- Die Architektur ist maritim und traditionell. Kleine Häuser und recht viel Platz drum herum.
- Hier sind viele Familien mit Kindern.
- Die Leute, die hierherkommen, lieben es maritim und natürlich, familiär und entspannt.
- Wenn man möchte, wird man hier einfach in Ruhe gelassen.
- Wer will, wird von den Einwohnern liebevoll auf Zeit integriert. Viele Gäste kommen immer wieder her. Sie haben in Kalifornien die Heimat für ihr Herz gefunden.
Das ist nicht Kalifornien!
Das nimmt Kalifornien seinen Reiz!
- Massenunterkünfte, welche den Deich deutlich überragen.
- Eine massive Einheitsfront, die die Küste und das Hinterland dominiert.
- „Moderne“ und damit vollkommen austauschbare Gestaltung des Gebäudekomplexes.
- Ein zweiter Holm, nur in horizontal.
- Handtuch an Handtuch den ganzen Strand entlang.
- Menschenmassen, die sich auf einer Promenade tummeln.
- Kalifornien wird durch das Projekt zu einem beliebigen, austauschbaren Ort an der Ostseeküste.
Wir, die Initiative „Kalifornien?-Natürlich!“, lehnen die bisher veröffentlichten Pläne für das Hotelprojekt Schönberg der „Four Points Development GmbH“ ab.
Es gibt eine Petition hierzu, die Sie zeichnen können. https://change.org/KalifornienNatuerlich
Haben Sie schon mitbekommen, dass seit letztem Jahr in Kalifornien ein Hotel-Großprojekt vorangetrieben wird, welches das Escheinungsbild des beliebten Familienferienortes für immer verändern würde?
Die Investorengruppe “Four Points Development GmbH” plant zusammen mit der Gemeinde Schönberg auf dem Gelände des bedauerlicherweise geschlossenen “Hotel Seestern” die Errichtung eines neuen Hotels. Auf den ersten Blick eine gute und verständliche Entscheidung, wenn nicht auch noch alle angrenzenden Grundstücke bis zum “Naturfreundehaus” überbaut werden sollen. Doch genau das ist der Fall. In Planung steht ein Hotelkomplex mit 5 großen Gebäuden und einem zwei der Gebäude verbindenden Querriegel. Alle Gebäude sollen auf einer noch aufzuschüttenden “Warft” in Deichhöhe errichtet werden, um darin die Parkplätze und die notwendige Technik zu realisieren. Das soll Platz für 400 zusätzliche Gäste pro Tag (!) in der Hauptsaison schaffen. Durch die Wucht der Gebäude (jedes mindestens 16 Meter hoch – ab Warft?) und ihre simplen Außenfassaden, die eher an Bürogebäude erinnern, wird dieser Bau Kalifornien und Umgebung schon bald und dann für immer prägen. Der Bauausschuss hat am 19.10.2021 die Erstellung eines vermutlich auf die Wünsche des Investors maßgeschneiderten Bebauungsplans beschlossen. Der Investor hat sich verpflichtet, die hierzu notwendigen Gutachten auf eigene Kosten beizubringen.
Beim durch uns veranstalteten Runden Tisch am 19.04.2022 wurde bekannt, dass ein abgewandelter Plan für das Hotel in Kürze vorliegen soll. Bis heute (15.07.2022) ist nichts davon bekannt. Auch im vom Investor eingerichteten Info-Point im Hotel Seestern finden sich keine neuen Informationen.
Grundforderungen der Initiative „Kalifornien? – Natürlich!“
- Maximal 100 Suiten/Hotelzimmer
- Maximale Bauhöhe 13 m inkl. Staffelgeschoß und zwar von der Fahrbahn des Seesternwegs aus gemessen.
- Kein Querriegel.
- Freier, kostenfreier Durchgang zum Strand und zwar in Badebekleidung und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der bestehende Weg
am Imbiss wird erhalten und aufgewertet. - Keine Öffnung des Seesternwegs Richtung Brasilien.
- Veröffentlichung des Zeitplans für die Entwicklung des Bebauungsplans und die Bürgerbeteiligung.
- Keine Umlage von Straßen- und Infrastrukturkosten auf die Anlieger.
- Klärung der Grund- und Regenwassersituation im Hinblick auf umliegende Gebäude, Wiesen, Auen und Entwässerung.
- Ausgleich der Ausfälle für Vermietung und Verpachtung während der Bauphase.
- Ein Verkehrskonzept, das allen Verkehrsteilnehmern gerecht wird während der Bau- und der Nutzungsphase.
- Unbefristete Zusage, in dem Strandbereich zwischen Buhne 24 und Buhne 26 weiterhin Jahresstrandkörbe in der aktuellen Anzahl stellen zu können.
- Keine Hotel-Sonderzonen am Strand.
„In Insiderkreisen der 60er und 70er Jahre unseres Jahrhunderts wurden Kalifornien und Brasilien als Geheimtip für unbeschwerten unkonventionellen Urlaub gehandelt weit weg vom „Gelsenkirchener Barock“, der neue Urständ feierte.
Bauwut und Bauboom hielten sich in Grenzen und so sind beide Ortsteile der Gemeinde Schönberg das geblieben was sie immer waren: beschauliche Ostseelandschaften.“
Georg Kullik, Kalifornien und Brasilien, April 2000, S. 66
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